Familien-Geschichte

Wir verfügen glücklicherweise über eine 3-bändige Familiengeschichte aus dem 19. Jahrhundert  und einer Fortsetzung von 1875-1966 (jetzt auch digitalisiert). Diese Bände geben uns in detaillierter Weise Auskunft über unsere Vergangenheit und gestatten auch einen tiefen und interessanten Blick in das geschichtliche und soziale Umfeld der jeweiligen Zeit. Natürlich weisen auch diese Darstellungen Lücken auf, überall da, wo Dokumente durch Brand, Krieg etc. vernichtet worden sind.

Über 750 Jahre v. Bredows

 „Einen besseren Stoff als die Bredows gibt es in der Mark Brandenburg nicht. Sie sind es, an denen man typisch märkische Tugenden und vielleicht auch kleine märkische Schwächen besser studieren kann als an irgendeiner anderen Familie“
(Theodor Fontane)

„Die Wurzeln des v. Bredowschen Familienstammbaumes führen in den Herrschaftsbereich Albrechts des Bären (Graf v. Ballenstedt, 1100-1170), Sohn Ottos des Reichen von Askanien (Anhalt), der 1134 vom Kaiser Lothar aus dem sächsischen Hause Supplinburg mit der Nord-Markgrafschaft an der Elbe belehnt wurde – ein bis dahin noch weitgehend unbesiedeltes gebiet. Um es in Besitz zu nehmen, wurden vom Landesherrn ritterbürtige Söhne mit Knechten von sogenannten Locatoren  geworben, die mit den sich ihnen anvertrauten Bauern und Knechten die Besiedelung organisieren und die neuen Bewohner beschützen sollten. Der letzte wendische Fürst des Havellandes, Pribislav, setzte Albrecht den Bären als Erben ein, der sich 1157 nach Eroberung der Stadt Brandenburg und Kolonisation der mark Brandenburg Markgraf von Brandenburg nannte. Die Ritter im Gefolge des Markgrafen gehörten dem Dienstadel (Ministerialen)an. Sie wurden als Entgelt für den Waffendienst mit Land belehnt. Jahrhundertelang blieb es so, daß der Grundherr als Entgelt für Kriegsdienste Lehen vergab – ein im Mannesstamme vererbbares Nutzungsrecht an Grund und Boden. Daß die Kolonisatoren zum Teil in Familiengruppen in das Land kamen, scheint erwiesen durch Wappenzeichen, die später in gleicher Form von Trägern verschiedener Familiennamen geführt werden (z.B. v. Ramin, v. Bredow,     v. Falkenrehde, v. Flatow, v. Wansdorf u.a.).  Mit Albrecht dem Bären beginnt die überschaubare Geschichte dieses dem ersten Deutschen Reich angegliederten Landes und, wenn auch urkundlich nicht nachweisbar, die der v. Bredows. Sie führten damals noch nicht den familiennamen, denn Familiennamen treten erst in der ersten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts auf, und die damals schon seßhaften Wappenträger nannten sich in der Regel nach ihren Besitzungen. Am 22. Mai 1251 taucht erstmalig in märkischen Urkunden der Ritter Arnoldus de Bredow auf als Besitzer des gleichnamigen osthavelländischen Dorfes (1208 zuerst genannt) und der dazugehörigen Ländereien. In zwei gleichlautenden  Urkunden der Markgrafen Johann I. und Otto III. tritt er als Zeuge auf, als diese dem Marienkloster bei Spandau eine beim Dorf Wedding gelegene Mühle übereigneten. Aus zahlreichen weiteren Urkunden ersehen wir, daß Arnoldus noch oft von beiden Markgrafen zu verschiedenen Diensten herangezogen worden ist. Oft handelt es sich hierbei um größere Geldgeschäfte, bei denen es darum ging, Vorschüsse von einem wohlhabenden Geber zu erhalten. Als ein solcher galt auch Arnoldus. Wir wissen nicht viel von ihm, aber er war im Jahre 1251 schon ein Mann in reiferen Jahren, recht begütert und angesehen, sodaß sich mit Sicherheit annehmen läßt, er sei nicht der erste Angehörige seines Geschlechts in der Mark gewesen. Die letzte ihn persönlich treffende Urkunde aus dem jahre 1267 hat testamentarischen Charakter und betrifft eine größere Stiftung an das Jungfrauenkloster in Spandau. Er wird hier Arnoldus dictus de Bredow genannt. Er gedachte in diesem Testament seiner Vorfahren, leider ohne deren Namen zu nennen. Es zeigt aber Dankbarkeit und Achtung, wie man es nur angesehenen und verdienten Menschen gegenüber zum Ausdruck bringt. Er starb 1270.“

Auszug aus „Das Geschlecht v. Bredow – Herkunft und Entwicklung – 1251-1984. Nach Vorarbeiten von Dr. Henning v. Koss und Juliane Freiin v. Bredow ergänzt und herausgegeben vom Ehrenvorsitzenden des Familienverbandes Max-Wichard v. Bredow.

geschichtskarteder v.Bredows